Pferdesteuer in Stahnsdorf vom Tisch / Schönwalde-Glien berät noch

Einführung der Pferdesteuer war bereits im November 2012 Thema bei "Pferde im Osten"
Einführung der Pferdesteuer war bereits im November 2012 Thema bei "Pferde im Osten"

In der 2. November-Dekade machten in Berlin Brandenburg beunruhigende Nachrichten die Runde. Da war plötzlich das jahrelang auf Nimmerwiedersehen geglaubte Gespenst der Pferdesteuer wieder aufgetaucht. So sollen in den Gemeinden Stahnsdorf (Potsdam-Mittelmark) und Schönwalde-Glien (Havelland) Anträge von Gemeindevertretern auf den jeweiligen Ratstisch eingegangen sein, die erneut die Einführung einer Pferdesteuer auf die Agenda setzten. Während es in Stahnsdorf eine einzelne Vertreterin der AfD war, wurde ein ähnlicher Antrag in Schönwalde ausgerechnet von den Vertretern der Linken eingebracht. - Pferde im Osten - hat sich sofort mit der AfD-Ortsgruppe Stahnsdorf in Verbindung gesetzt und nach den Gründen gefragt. Die dortige Vertreterin teilte mir mit, dass man innerhalb der Ortsgruppe über den unabgestimmten Antrag einer einzelnen AfD-Mitgliedes ebenfalls nicht glücklich sei und der Antrag im Finanzausschuss durch die AfD selbst zurück gestellt worden sei.

 

Man sei dabei, sich mit der Antragstellerin zu beraten mit dem Ziel, diesen Antrag wieder ganz vom Tisch zu bekommen. Noch am selben Tag teilte mir die Vertreterin der AfD mit, dass man ein erfolgreiches Gespräch mit der Antragstellerin aus den eigenen Reihen geführt habe und diese den Antrag auf Einführung einer Pferdesteuer vollständig zurück gezogen habe. Mit der Vertretung der Linken in Schönwalde-Glien hat sich der Landesverband Pferdesport inzwischen in Verbindung gesetzt. Grund dafür, dass Anträge auf Einführung einer solchen Pferdesteuer immer wieder aufflackern, sind Verärgerungen von Anwohnern über angebliche oder auch tatsächliche Schäden und Verschmutzungen, die Reiter und Fahrer mit ihren Pferden verursachen würden. Da bleibt mitunter der Pferdekot auf Bürgersteigen und Straßen liegen, werden mit den Hufen Wege zertreten, mitunter rücksichtslos und verbotenerweise Fahrrad- und Fußwege genutzt, Bürgern, die sich vor Pferden fürchten, bei Begegnungen nicht genügend Aufmerksamkeit geschenkt usw. So entsteht Frust. Allerdings besteht bei einigen Bürgern auch immer noch die Vorstellung, dass Pferdehalter oder Reiter/Fahrer reich sein müssen, um sich dieses Hobby leisten zu können und da können sie auch das Gemeindesäckel auffüllen. Das ist natürlich Blödsinn. Wie in jedem Bereich, ob im Sport, Kultur oder Hobby – überall gibt es betuchte und weniger betuchte Menschen. Die Masse der Pferdesportler gehört zu den Normalverdienern und spart sich ihr Pferd im wahrsten Sinne des Wortes vom Munde ab. Dennoch sind nicht alle Vorwürfe von der Hand zu weisen, manch Reiterlein hält sich nicht an die kommunale oder einfach an die selbstverständliche Ordnung, ignoriert einfachste Benimmregeln und das erzeugt eben Ärger, für den dann alle bluten sollen.

 

Rücksicht, Nachsicht, Vorsicht, Weitsicht, möglicherweise auch Aufsicht, auf keinen Fall aber nur die eigene Ansichts(sache) sind hier gefragt. Ein Aufeinander-zu-gehen, mithelfen beim jährlichen „Subotnik“ im Ort und die Mitgestaltung von Dorffesten sollte zu den Selbstverständlichkeiten gehören genauso wie kurze Wege bei Problemen.

bb

 

November 2024 Ausgabe
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