Derbysieger Nacorde lebt nicht mehr

So werden sie in Erinnerung bleiben - Derbysieger Nacorde und Andre Thieme in Hamburg. Foto: Bjoern Schroeder
So werden sie in Erinnerung bleiben - Derbysieger Nacorde und Andre Thieme in Hamburg. Foto: Bjoern Schroeder

Der dreimalige Derbysieger Nacorde lebt nicht mehr. Bereits im Januar verstarb der 23 Jahre alte KWPN-Wallach, der mit seinem Reiter André Thieme Sportgeschichte in Nationenpreisen, Grand Prix`s und im Deutschen Spring-Derby geschrieben hat. Bei seinem Besitzer Fiete Biemann verbrachte Nacorde seinen Lebensabend - umsorgt bis zum Schluß. Eine Zäsur war die Verabschiedung Nacordes im Jahr 2012 für Thieme. “Er war bis zuletzt kerngesund und mit anderen Pferden täglich draußen,” sagt André Thieme, der den niederländischen Wallach fast zehn Jahre im Sport vorgestellt hatte. Die drei Derbysiege 2007, 2008 und 2011 sind legendär - hinzu kommen reihenweise Top-Platzierungen im geschichtsträchtigen Hamburger Parcours. Und noch immer ziert das Foto von Nacorde und Thieme beim Wallabgang das Plakat für das Deutsche Spring- und Dressur-Derby.

 

“Das besondere ist, das Nacorde nicht nur Derbyspezialist war, sondern genauso in anderen schwere Prüfungen überzeugt hat”, erinnert sich André Thieme. “Ich habe u.a. mehrere Nationenpreise mit ihm bestritten und auch gewonnen. Er ist ein Siegertyp gewesen, ein Sieger im Kopf. Er hat nicht das allerletzte Springvermögen gehabt, aber eine unglaubliche Einstellung und Härte.” Sogar während des Abtrainierens 2012 gewann Nacorde “nebenbei” noch den Großen Preis bei den Landesmeisterschaften in Neustadt-Dosse. “Nacorde hat mich gelehrt, das der Kopf, die Einstellung, das Wichtigste ist und ich bin sehr dankbar für die Zeit mit diesem Pferd und mit Fiete Biemann.” Bei seinem Besitzer Fiete Biemann in Wachstow verbrachte Nacorde seine Rente, übernahmganz selbstverständlich die Erziehung der Nachwuchspferde und genoß den täglichen Weidegang. “Er hat immer für Ordnung gesorgt und hin und wieder hatte er eine besonders gute Freundin, auf die er dann sehr aufgepasst hat,” so Biemann. Im Januar erlitt Nacorde überraschend eine sehr schwere Kolik und wurde unverzüglich in eine Tierklinik gebracht. Doch alle Bemühungen konnten den Wallach nicht retten.

April 2024 Ausgabe
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