Verzweifelte Reiterin sucht ihr Pony

Kristin Franzl ist verzweifelt: Seit anderthalb Jahren sucht die junge Frau aus Arendsee in der Altmark schon nach ihrem Pferd Flaneur - vergeblich.

"Ich habe schon so viel versucht", erzählt die 18-Jährige. "Ich habe im Internet recherchiert, Kontakt zu Pferdehändlern aufgenommen, Reitvereine, Hufschmiede und Tierärzte angeschrieben - bislang alles vergeblich." Flaneur bleibt verschwunden. "Am liebsten würde ich ihn wiederhaben", erzählt Kristin Franzl. "Wenn das nicht geht, will ich wenigstens wissen, dass es Flaneur gut geht."

Der Reitponymischling ist für die angehende Verwaltungsfachfrau nicht irgendein Pferd. Kristin Franzl war neun Jahre jung, als sie den dreijährigen Wallach geschenkt bekam. "Wir sind zusammen groß geworden. Haben viele schöne Stunden gemeinsam verbracht." Vor knapp zwei Jahren machte die junge Frau aber einen riesigen Fehler: Sie stellte Flaneur einem Bekannten zur Verfügung. Der verkaufte das Tier - ohne rechtliche Befugnis. So steht es auch im Urteil, das Kristin Franzl nach einer erfolgreichen Klage Recht gab. "Ich habe aber Flaneur nicht wiederbekommen, sondern nur Schadensersatz." Das Tier wurde inzwischen weiterverkauft, sogar mehrfach. Diese Verkäufe sind juristisch nicht zu beanstanden, weiß Kristin Franzl. "Für mich ist Flaneur aber kein Gegenstand, sondern ein wichtiger Teil meiner Jugend. Ich muss wissen, wie es ihm geht." Doch die letzte Spur, die Kristin Franzl fand, stammt von Ende 2010. Damals soll Flaneur an die Mecklenburger Seenplatte oder in den Raum Schwerin verkauft worden sein.

 

Flaneur ist inzwischen 13 Jahre alt. Der 1,48 Meter große Wallach ist braun, hat keine Abzeichen, nur weiße Fesseln. Das Tier ist relativ kräftig gebaut mit breitem Kopf und gespaltener Kruppe. "Vermutlich wurde Flaneur ein neuer Pass ausgestellt", berichtet Kristin Franzl. Bei vorherigen Verkäufen wurde der Wallach wegen seines Aussehens auch als Freibergermix ausgegeben - das könnte heute so in den Papieren so stehen, vermutet die Altmärkerin. "Mittlerweile habe ich von meinen Eltern ein anderes Pferd geschenkt gekommen - zum Trost", erzählt Kristin Franzl. Die junge Frau ist auch mit diesem Tier sehr glücklich. Doch so lange das Schicksal von Flaneur für sie im Dunkeln liegt, findet die Auszubildende keine Ruhe. "Ich will den neuen Eigentümer nicht tyrannisieren, ich will nur wissen, ob es meinem Pferd aus der Kinderzeit gut geht."

 

Wer Kristin Franzl helfen möchte, kann sich unter Telefon 0151 - 22322515 oder E-Mail fussel.dani@web.de an sie wenden. 

Werner Mett

 

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April 2024 Ausgabe
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